Analysen & Hintergründe

Auf dieser Seite sammeln wir besonders interessante Artikel und Analysen, Hintergründe und Zusammenhänge zum Krieg in der Ukraine und zum aktuellen politischen Geschehen. 

Warum die Ukraine gescheitert ist - Oligarchische Konsolidierung und geopolitisches Hasardspiel

– ab 01. Januar 2015 |  Klaus Müller | PROKLA

Die Ukraine war in den zurückliegenden 25 Jahren dreimal Schauplatz politischer Protestbewegungen, die von Machtkämp-fen der politischen Klasse und geopoliti-schen Umbrüchen begleitet waren.

In seiner Abhandlung untersucht Klaus Müller die Krise in der Ukraine von 2014.

Gegen den neuen Krieg in Europa

– ab 01. Februar 2022 |  Mehrere Autor*innen | RLS

Mit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine befindet sich Europa im schwersten militärischen Konflikt seit den Kriegen im ehemaligen Jugoslawien. In vielen Städten und Regionen der Ukraine gibt es Explosionen. Menschen befinden sich auf der Flucht. Die Eskalation fordert viele Opfer, auch unter Zivilist*innen. Europa steht vor den Trümmern des zerrütteten Verhältnisses zu Russland.

Das Dossier der Rosa Luxemburg Stiftung befasst sich mit den Hintergründen und Folgen des Krieges in der Ukraine.

Der Krieg und die Anarchist*innen: Anti-Autoritäre Perspektiven in der Ukraine

– 15. Februar 2022 |  Mehrere Autor*innen | crimethinc

Dieser Text wurde von mehreren antiautoritären Aktivist*innen aus der Ukraine gemeinsam verfasst. Sie analysieren die Geschehnisse seit den Maidan-Protesten.

VORGELESEN: hier.

Sanktioniert die Oligarchen nicht das Volk

– 16. Februar 2022 | Thomas Piketty | LuXemburg

Putins Machtbasis, die Superreichen, sollten für die Kriegskosten zahlen. Ihr Auslandsvermögen zu registrieren und einzufrieren wäre möglich. Doch weil das auch den Reichen im Westen schaden könnte, passiert es nicht.

Die Nato habe versprochen, sich nicht nach Osten auszudehnen, sagt Putin – stimmt das?

– 20. Februar 2022 | Hannes Adomeit | NZZ

Russland rechtfertigt seine militärischen Drohgebärden damit, dass der Westen Zusicherungen breche, die er der Sowjetunion gegeben habe. Doch das Argument ist fadenscheinig.

Angriff auf die Ukraine: Kampf um die Weltordnung

– 24. Februar 2022 | Thomas Konicz | Analyse & Kritik

Der Bruch in den deutsch-russischen Beziehungen und die Rückkehr des Krieges als Fortsetzung imperialistischer Geopolitik in Europa.

Schafft zwei, drei, viele Maidans

– 24. Februar 2022 | Jörn Schulz | jungle.world

Die linke Rechtfertigung der russischen Aggressionspolitik fällt selbst hinter den traditionellen Antiimperialismus zurück. Wer ein Interesse an Befreiung hat, muss die globale Demokratiebewegung gegen Autokratie und Diktatur unterstützen.

Gegen alle Grenzen, gegen alle Imperien, gegen alle Kriege!

– 24. Februar 2022 | Flugblatt der [iL*]-Frankfurt

Es gibt wieder Krieg in Europa. Die vergangenen Wochen betrachtet, war es am Ende nur eine Frage der Zeit, welches genaue Datum sich dieser Krieg aussuchen würde und welche Seite, ob Russland oder die NATO, ihn beginnen würde. In der Nacht auf Donnerstag, den 24. Februar 2022, griff Russland militärisch die Ukraine an.

»Nein zum Krieg!«

25. Februar 2022 | Mehrere Autor*innen | Analyse & Kritik

Linke Stimmen aus Russland und der Ukraine. Auszüge von Statements unterschiedlicher linker Gruppen aus beiden Ländern.

A letter to the Western Left from Kyiv

25. Februar 2022 | Taras Bilous | OpenDemocracy

The ‘anti-imperialism of idiots’ meant people turned a blind eye to Russia’s actions.

Demokratie: Die Rückkehr des Feindes

25. Februar 2022 | Armin Nassehi | Die Zeit

Lange haben wir die Demokratie als eine Art Dienstleister wahrgenommen. Doch Putins Angriff auf die Ukraine zwingt uns, unsere Lebensform wieder stärker zu politisieren. Ein Essay.

Why Vladimir Putin has already lost this war

28. Februar 2022 | Yuval Noah Hararii | The Guardian

The Russians may yet conquer Ukraine. But Ukrainians have shown in the past few days that they will not let them hold it.

Solidarität und Schutz nur für „weiße“ Menschen?

– 01. März 2022 | Lisa Pollmann | Migazin

Angesicht des Krieges gegen die Ukraine geht eine Welle der Solidarität durch Europa. Leider hat sie einen „rassistischen Beigeschmack“. Offenbar gelten Menschenrechte nur für blonde, blauäugige Menschen.

Die Linke muss sich gegen Putins Krieg und an die Seite der Menschen stellen

– 02. März 2022 | Owen Hatherley | Jacobin

In diesem Krieg ist es unsere Aufgabe als Sozialistinnen und Sozialisten, uns bedingungslos mit den Opfern und Betroffenen zu solidarisieren.

Der Putinismus gegen den Adel der Menschheit – Zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine

– 02. März 2022 | Plot Point

Ausführliche Analyse in Marx’scher Tradition.

Feministinnen in Russland protestieren gegen Putins Krieg

– 02. März 2022 | Feministischer Widerstand gegen den Krieg | Jacobin

Der Feminismus gehört in Russland zu den wenigen Oppositionsbewegungen, die der staatlichen Repression standgehalten haben. Die Bewegung ruft in diesen Tagen Feministinnen weltweit dazu auf, sich Wladimir Putins Krieg entgegenzustellen.

Die Krise der anderen

– 03. März 2022 | Peter Korig | jungle.world

Der Gegensatz zwischen demokratischem Westen und autoritärem Osten ist falsch und verstellt eine Analyse des globalen Krisenprozesses. Diese würde zeigen, dass der autoritäre Politikstil auch im Westen um sich greift.

Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine. Angriffskrieg des russischen Regimes beenden!

– 04. März 2022 | AStA-TU Berlin

Aufruf und Stellungnahme des AStA Berlin und die Forderung nach inklusiver Fluchtpolitik.

Krieg in der Ukraine: Doppelmoral im Umgang mit Krisen

– 04. März 2022 | Ahmad Shihabi | Kohero Magazin

Framings der Medien, die Putins Krieg in der Ukraine verharmlosen und in einen falschen Kontext setzen, sowie Berichte von Diskriminierung Schwarzer Menschen an den Grenzen zeigen, dass der Umgang mit humanitären Krisen nicht immer aufrichtig ist.

"Die Waffen nieder" reicht nicht: Wo linke Antworten auf den Krieg ansetzen können

– 05. März 2022 | Moritz Warnke | Bewegungslinke

Moritz Warnke über eine politische Zäsur in Deutschland, die die Handlungsbedingungen aller Akteure im kommenden Jahrzehnt maßgeblich prägen wird.

Monetäre Kriegsführung

– 07. März 2022 | Aaron Sahr | Soziopolis

Bei der Verwendung der Labels „Krieg“ oder „kriegerisch“ ist Vorsicht geboten, sollen sie für etwas anderes verwendet werden als zur Bezeichnung von Waffenfeuer. Andererseits ist es auch keine Effekthascherei, wenn mit Blick auf die Sanktionen gegen Russland und Belarus in der Presse von financial warfare oder, etwas eingeschränkter, von monetärer Kriegsführung gesprochen wird. […] Monetäre Kriegsführung [greift] die Währung eines Landes direkt an, mehr noch, den „Stoff“, aus dem das Geld besteht.

Finger weg von den Frauen!

– 08. März 2022 | Margarete Stokowski | Spiegel Online

Warum werden die aus der Ukraine fliehenden Menschen in Deutschland so viel offener aufgenommen als andere? Auch, weil es vor allem Frauen und Kinder sind. Doch Opfer geifernder Projektionen sind sie ebenfalls. Eine Kolumne von Margarete Stokowski.

Angriffskrieg auf die Ukraine: Rassismus auf der Flucht

– 10. März 2022 | ProAsyl

Ukrainer*innen auf der Flucht werden mit offenen Armen und grenzenloser Solidarität in den europäischen Nachbarstaaten empfangen. Das ist ein sehr Mut machendes Signal. Aber es gibt auch eine erschütternde Seite. Schwarzen Fliehenden wird die Ausreise aus dem Kriegsgebiet massiv erschwert.

Inside Putin’s circle — the real Russian elite

– 11. März 2022 | Anatol Lieven | Financial Times

As the west focuses on oligarchs, a far smaller group has its grip on true power in Moscow. Who are the siloviki — and what motivates them?

Wir waschen uns die Hände in Unschuld

– 14. März 2022 | Katharina Körting | Der Freitag

Woher rührt unsere Solidarität mit der Ukraine? Mit dem Krieg ist die deutsche Vergangenheit wieder auferstanden. Meinungsartikel von Katharina Körting.

Wir waschen uns die Hände in Unschuld

– 15. März 2022 | Jörg Phil Friedrich | Der Freitag

Denken wir mal nach vorne: Ist die „territoriale Integrität eines Staates“ wirklich alternativlos? Wie könnte eine neue, friedliche Weltordnung aussehen? Ein Beitrag von Jörg Phil Friedrich.

Bücher

Hier findet ihr eine Übersicht von Sachbüchern, die die Ukraine, Russland und Osteuropa zum Thema haben. Einige beleuchten bestimmte Akteure, andere haben einen historischen oder zeitgenössischen Blickwinkel auf das zweitgrößte Land Europas.

Das letzte Territorum

– Juri Andruchowytsch

Die Ukraine, der zweitgrößte europäische Staat, ist auf unserer literarischen Landkarte nicht einmal in Umrissen vorhanden. Juri Andruchowytsch, der international renommierteste ukrainische Autor, nimmt die begrenzten Kenntnisse seines Publikums in Westeuropa und in den USA ernst und bringt ihm in einer Reihe brillanter Essays diese unbekannte Region nahe.

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Euromaidan

– Juri Andruchowytsch

»Ich gehe auf den Maidan. Wer kommt mit?«, schrieb der ukrainische Journalist Mustafa Najem im November 2013 auf Facebook. Aus einer lokalen Demonstration gegen die autokratische Entscheidung des Präsidenten Viktor Janukowytsch, das Assoziierungsabkommen mit der EU nicht zu unterzeichnen, wurde eine landesweite Protestbewegung: der Euromaidan.

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Putin's Kleptocracy – Who Owns Russia?

– Karen Dawisha

The raging question in the world today is who is the real Vladimir Putin and what are his intentions. Karen Dawisha’s brilliant Putin’s Kleptocracy provides an answer, describing how Putin got to power, the cabal he brought with him, the billions they have looted, and his plan to restore the Greater Russia.

Russian scholar Dawisha describes and exposes the origins of Putin’s kleptocratic regime. She presents extensive new evidence about the Putin circle’s use of public positions for personal gain even before Putin became president in 2000.

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Der neue Untertan - Populismus Postmoderne Putin

– Juri Andruchowytsch

25 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion steckt Europas Demokratie in der Krise. Alte politische Lager lösen sich auf. Die Linke tauscht Revolution gegen Nationalismus, und die Rechte borgt sich von der Linken als nützlichen Feind die Banken. Mit Bestürzung hört Boris Schumatsky den Beifall, den die russische Autokratie von überall bekommt. Ob links, rechts oder Mitte: Herrschaft macht Spaß, Freiheit strengt an. In den 1990er Jahren ritt man auf der Welle der Postmoderne in den ewigen Frieden. Nun ist daraus ein populistisches Monster entstanden.

 

Schwarze Erde – Eine Reise durch die Ukraine

– Jens Mühling

Ein Jahrtausend lang lebten die Ukrainer*innen zwischen Grenzen, die sich unter ihren Füßen stetig verschoben; mal zu Polen, mal zu Österreich und Litauen, schließlich zu Deutschland und dann zur Sowjetunion gehörten. Und die nun wieder in Bewegung geraten sind. Als Staat existiert die Ukraine erst seit 1991; was sie vorher war, ist unter ihren Bewohner*innen so umstritten wie unter ihren europäischen Nachbar*innen. Jens Mühling erzählt von Begegnungen mit Nationalist*innen und Altkommunist*innen, Krimtataren, Volksdeutschen, Kosaken, Schmuggler*innen, Archäolog*innen und Soldat*innen, deren Standpunkte kaum unterschiedlicher sein könnten. Sein Buch schildert ihren Blick auf ein Land, über das wir kaum etwas wissen – obwohl es mitten in Europa liegt.

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Russland und die Ukraine - Verflochtene Biographien und Geschichten

– Andreas Kappeler

Russland und die Ukraine sind seit jeher eng miteinander verbunden. Dieses Buch erzählt die Geschichte ihrer Verflechtungen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Ausgangspunkt ist ein Ehepaar: Petro Jefymenko (1835-1908) wuchs im Süden der Ukraine auf, wurde nach Nordrussland verbannt und ließ sich später mit seiner Frau im russisch-ukrainischen Char’kov (ukrainisch Charkiv) nieder. Seine Frau Aleksandra (1848-1918), aufgewachsen im hohen Norden Russlands, wurde, ohne ein Hochschulstudium absolviert zu haben, die erste Geschichtsprofessorin Russlands. Beide verfassten wichtige Studien sowohl zur Ethnographie der russischen Bauern wie zur Geschichte der Ukraine. 

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Kleine Geschichte der Ukraine

– Andreas Kappeler

Dieses Buch informiert über die wichtigsten Ereignisse und Zusammenhänge der ukrainischen Geschichte. Es setzt der vorherrschenden russozentrischen Perspektive eine ukrainische gegenüber und überprüft gleichzeitig kritisch ukrainische nationale Mythen. Dabei wird nicht nur die Geschichte der Ukrainer*innen vom Mittelalter bis zur Gegenwart dargestellt; auch die Geschichte der in der Ukraine lebenden Pol*innen, Russ*innen, Jüd*inne und Deutschen wird berücksichtigt.

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Ungleiche Brüder – Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart

– Andreas Kappeler

Russ*innen und Ukrainer*innen bezeichnen sich seit Jahrhunderten als Brudervölker, wobei sich die Russen in der Rolle des großen Bruders sehen. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser ungleichen Brüder als Wechselspiel von Verflechtungen und Entflechtungen. Nicht zuletzt trägt es zum Verständnis des aktuellen russisch-ukrainischen Konflikts bei.

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Entscheidung in Kiew

– Karl Schlögel

Karl Schlögel beweist mit dem Titel ‚Entscheidung in Kiew: Ukrainische Lektionen‘ erneut, dass er der Kenner Osteuropas und seit vielen Jahren in der Ukraine unterwegs ist. Er zeigt uns, dass man auf die Städte der Ukraine schauen muss, wenn man wirklich wissen will, was in Europa gerade passiert. Darunter zählen unter anderem Lemberg, Odessa, Czernowitz, Kiew, Charkiw und Donezk. All diese Namen stehen für einst blühende Städte, für eine Kultur von eigenem Rang. Doch mit dem Krieg ist eine Kontroverse über die politische und kulturelle Eigenständigkeit des Landes und seiner Städte ausgebrochen. Er führt mit seinen Städtebildern dem Leser vor Augen, was gar nicht fern von uns auf dem Spiel steht.

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